Johann Martin Preissler / Preisler (1715 Nürnberg – 1794 Lyngby)
„Athlet“
Kupferstich, 18. Jahrhundert
Blatt : 36 × 19,8 cm
Bis an den Darstellungsrand beschnitten, ohne Schrift.
Etwas altfleckig, die Blattecken mit Läsuren.
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Vita : „Preißler (Preisler; Preissler), Johann (Jean; Johan) Martin, dt. Kupferstecher, Radierer, Zeichner, Reproduktionsgrafiker, *14.3.1715 Nürnberg, † 17.11.1794 Lyngby b. Kopenhagen. Sohn von Johann Daniel P.; Bruder der Maler und Kupferstecher Johann Justin, Georg Martin, Johann Martin, Valentin Daniel und Barbara Helene P. (verh. Oeding); Vater von Johann Georg P.“
Biogramm „Gehört zur dritten Gen. der 1652-1831 in Nürnberg nachw. Künstlerfamilie. Wie seine Geschwister erhält P. ersten Zeichenunterricht beim Vater. Die Kunst des Stechens und Radierens erlernt er bei seinem älteren Bruder Georg Martin. 1739 bewirbt er sich mit einem Probe-Kupferstich bei dem frz. Grafikverleger Laurent Cars, der ihn umgehend als Mitarb. nach Paris verpflichtet und mit bed. Reproduktions-Aufgaben betraut. P. arbeitet hier u.a. neben Johann Georg Wille, der ihn 1743 porträtiert. 1744 vom dän. König Christian VI. nach Kopenhagen berufen, 1745 Hofkupferstecher. 1748 Heirat mit der Rostockerin Anna Sophia Schuckmann. Ab 1850 an der Gründung der dän. KA beteiligt; Prof. für Zeichnen und graf. Techniken. Freundschaft mit dem Poeten Friedrich Gottlieb Klopstock, der P. in dem Gedicht „Der Eislauf“ (1764) namentlich nennt; P. entwirft für ihn Vignetten; beide verkehren bis 1770 im Freundeskreis um den Staatsminister J.H.E. Graf von Bernstorff. Kontakte auch zu den Malern Jacques-François-Joseph Saly, Jacob und Johanna Fosie, Johan Hörner, Carl Gustaf Pilo und Simon Carl Stanley. 1761 Erwerb eines Hauses in Lyngby, das im Sommer zum ges. Mittelpunkt avanciert (Gebäude erh.). Um 1755-61 ist unter seinen Schülern der begabte Georg Wilhelm Baurenfeind, der 1761 als wiss. Zeichner die dän. Arabien-Expedition unter Carsten Niebuhr begleitet. Weitere Schüler sind u.a. Christian Frederik Müller, Johann Friderich Clemens sowie sein Sohn Johann Georg, der ebenfalls Hofkupferstecher wird. 1777 Ehrentitel eines dän. Justizrates. – Früh zeigt sich P.s außerordentliches graf. Talent. Debütiert in Nürnberg mit Stichen nach Gem. (Guido Reni) und Zchngn des Vaters zum AT und NT. Seine zum größten Tl „geistreich und fein in der Ausf.“ (Will, 1757) gelobten Reproduktions-Grafiken entstehen nach eig. und fremden Vorlagen. Die Spannweite reicht dabei von großformatigen Rad. für repräsentative Galerie-Werke, v.a. von den kgl. Slgn in Versaille, Kopenhagen und Dresden, bis hin zu qualitätvoller Druckvorlagenherstellung nach flüchtigen Reiseskizzen fremder Hand aus Ägypten: Ein ehem. Schüler seines Vaters, Marcus Tuscher, fertigt z.B. um 1741 in London erste und ab 1744 in Kopenhagen die Rad. nach den Reiseskizzen (1737/38) des 1742 verstorbenen Friedrich Ludwig Norden, die schließlich in Kopenhagen mit P.s ergänzenden Zchngn als Quellenwerk ed. werden (Voyage d’Egypte et de Nubie, 2 Bde, Kph. 1752, ’55). Virtuose Porträtstiche, u.a. Klopstock (1782, nach Jens Juel) und acht Herrscherbildnisse in der Gesch. der Könige von Dänemark […] (Text: J.H. Schlegel, Kph. 1769-71). Posthum erscheinen einige von P.s Umriss- bzw. ausschraffierten Zchngn neben denen seines Vaters im Lehrbuch Gründliche Zeichenkunst für junge Leute und Liebhaber aus allen Ständen (Nü.: Weigel, 1794/95-1805, insbes. Bd 8 und 9; Exemplar Altenburg, Lindenau Mus.). – P. gehört aufgrund techn. Brillanz bis in die 1770er Jahre zu den herausragenden Reprod.-Grafikern seiner Zeit mit einem hohen Gespür für die adäquate Umsetzung versch. Vorlagen.“ (Ulla Heise, in : AKL XCVI, 2017, 516)
30 EUR