Helmut Rieger (1931 Neisse-2014 München): Geflecht. - Radierung, 1966

Helmut Rieger (*1931 Neisse – 2014 München) :

[Geflecht]

1966 gründete Helmut Rieger die Gruppe „Geflecht“.
Der programmatische Name dürfte durch hier vorlieg. Blatt mit repräsentiert sein.

Radierung, 1966.
Nr. 17 von 35 Exemplaren, signiert/datiert
sowie mit handschriftlicher Widmung.

Darstellung : 26,5 × 31 cm
Blatt (vollrandig/mit Büttenrandabschluß) : 38 × 49 cm

Auf blütenfrischem „Hahnenmühle“-Papier.
Das Blatt wurde bislang aufbewahrt in ansprechender Orig.-Mappe des Künstlers,
diese lediglich mit minimaler Schabspur.

Vita : „Ausbildung als Buchdrucker in München. Stud.: 1953-56 Meisterschule für Buchdrucker (Grafikdesign), München; 1956-62 AK, ebd. (Meisterschüler bei Erich Glette). Seitdem freischaffend in München ansässig. 1965 Zusammenarbeit mit der Gruppe SPUR; Freundschaft mit Lothar Fischer (1932) und Helmut Sturm … Noch während der Akademie-Zeit gründet R. 1959 zus. mit Florian Köhler und Heino Naujocks aus Protest gegen die aktuellen abstrakten Tendenzen (Tachismus, Informel) die Gruppe WIR auch als Konkurrenz zur Gruppe SPUR. Ziele sind die malerische Gest. der Figur nach dem Vorbild barocker Deckenmalerei und die Überwindung kapitalistischer Strukturen im Kunstbetrieb durch die Wiederbelebung „echten Gefühls“. Unter dem Einfluss des Abstrakten Expressionismus (Jackson Pollock, Arshile Gorky) malt R. mittel- und großformatige Ölbilder mit ineinander verflochtenen und „im Raum verspannten“ relig. motivierten Figuren-Komp. (Höllensturz, 1960). Unter dem Einfluss der Gruppe COBRA schafft er ab 1963 stark abstrahierte großfigurige Szenen in reinen Farben (Bildnis eines Irrgärtners, 1964). In Zusammenarbeit von WIR und SPUR entstehen Collagen und Grafiken zum Thema Auto, die bei R. 1965/66 zu abstrakten, aus Holz und Pappe konstruierten, farbigen Antiobjekten und Raumgeflechten mit ineinander verflochtenen farbigen Bahnen und urbanistisch-archit. Tendenzen führen (auch als Farb-Rad.). 1966 gründet R. die Gruppe GEFLECHT, die wie die vorangegangenen Gruppen eine Zs. herausgibt. Unter dem Eindruck der politischen Diskussion schafft er ab 1968 Tür-Objekte mit hervorquellendem Plastikmüll, nach einem schwerem Unfall dann Objekte aus Kunststoff und Wachs mit Pflastern und künstlichem Blut (Wunden-Objekt, 1972), schließlich Wachsskulpturen und Helmköpfe zum Thema Ikarus (Der Sturz, 1978). Seit 1980 zeichnet er auf Transparentfolie mit schwarzen und roten oder farbigen Tuschen, auch in großem Format, abstrahierte, eng verflochtene Figuren-Komp. zu antiken mythologischen Themen, die mon., zeichenhaft und kalligr. wirken (Leda, 1985, München, BSGS) und die er ab 1986 mit Tieren (Adler, Löwe) zu archaischen Jagdszenen umformt. Seit 1990 folgen Zyklen zu afrikanischen Themen (Orbis Pictus), zahlr. Versionen zu den Themen Drachtentöter und Zirkus (Arena, 1995) sowie zur Gestaltungskraft des Künstlers (Sculpteur, 1996), sämtlich abstrahiert und zuletzt stark farbig.“ (s. AKL XCVIII, 2018, 490)

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